Bei schweren Gewittern in Baden-Württemberg, dem Saarland und Bayern sind mehrere Menschen teils schwer verletzt worden. Besonders im Saarland entwickelte der Sturm zerstörerische Kraft: In dem kleinen Ort Asweiler in der Gemeinde Freisen wurden rund 50 Häuser beschädigt. Die Dächer mehrerer Gebäude seien abgedeckt worden, in zwei Fällen seien ganze Dächer inklusive Dachstuhl weggeflogen. «Ich bin mir sicher, dass es ein Tornado war», sagte der Leiter des Katastrophenschutzamtes St. Wendel, Dirk Schäfer. Das Schadensbild deute darauf hin. Dem Meteorologen Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge ist nicht auszuschließen, dass es ein Tornado war. Für eine Diagnose bräuchte es jedoch Videos, Bilder oder Berichte von Augenzeugen. Menschen wurden im saarländischen Asweiler nicht verletzt. Anders in Bayern: In Biessenhofen bei Marktoberdorf zerlegte eine Windböe ein Zirkuszelt, das zwei 25 und 33 Jahre alte Frauen gerade absichern wollten. Die Frauen kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Nahe Olching krachte ein entwurzelter Baum auf einen Wohnwagen, dadurch wurde ein 60-Jähriger schwer verletzt. Auch in Baden-Württemberg wurden mehrere Menschen verletzt. So fiel etwa auf einem Campingplatz in Allensbach am Bodensee eine 70 Zentimeter dicke Eiche auf den Wohnwagen einer Familie - die drei Insassen und eine 30 Jahre alte Camperin kamen ins Krankenhaus. Im Landkreis Ravensburg wurde ein 53 Jahre alter Rollerfahrer lebensgefährlich verletzt, nachdem sein Fahrzeug mit einem auf der Straße liegenden Baum zusammengestoßen war. Eine 81-Jährige stürzte in Moos/Iznang durch den Dachboden, als sie vom Sturm gelöste Ziegel wieder befestigen wollte. Auch sie kam in ein Krankenhaus. Wegen des Unwetters kam es noch am Mittwoch auf einigen Bahnstrecken zu Beeinträchtigungen. «Bitte rechnen Sie mit Verspätungen und Zugausfällen», hieß es bei der Bahn. So sollte im Fernverkehr die Strecke München-Augsburg-Ulm bis in die Abendstunden gesperrt sein. Auch die ICE-Züge von München Richtung Stuttgart konnten nicht fahren, die Bahnen wurden über Nürnberg umgeleitet. Die Fernverkehrsstrecke von München über Lindau am Bodensee bis in die Schweiz war zunächst ebenfalls nicht mehr nutzbar. Die DB kündigte an, dass die Reparaturen an den beiden Fernstrecken bis zum Mittwochabend andauern könnten. Sowohl in Baden-Württemberg als auch in Bayern sorgten herabgefallene Äste, umgestürzte Bäume und Blitzeinschläge in Häuser für einen Dauereinsatz von Polizei und Feuerwehr. Zehntausende Haushalte in Bayern hatten nach dem Unwetter keinen Strom mehr. Betroffen war das Netz der Bayernwerk Netz GmbH in den Regionen Oberbayern und Ostbayern, berichtete das Unternehmen. Grund für die Ausfälle waren Blitzeinschläge in mehrere Umspannwerke. Die Meteorologen des DWD warnten auch für Mittwoch noch einmal vor dem Risiko von neuen Gewittern - vor allem südlich der Alb. In den kommenden Tagen soll sich das Wetter dann zunächst beruhigen. Der Deutsche Wetterdienst kündigte bis zum Wochenende sommerliches Wetter mit einzelnen Schauern und Temperaturen um die 30 Grad an - und damit steigt auch wieder das Gewitterrisiko. Auch über die benachbarte Schweiz zog eine schwere Sturm- und Gewitterfront. Wetterdienste meldeten bis zum Mittwochmorgen Zehntausende Blitze. SRF Meteo sprach von mehr als 70 000 Blitzen im ganzen Land, Meteonews Schweiz von mehr als 50 000. Im Kanton Freiburg wurde eine Frau vom Blitz getroffen und schwer verletzt.Eiche fällt auf Wohnwagen
Feuerwehr im Dauereinsatz
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Verletzte nach heftigen Unwettern im Süden und Westen
Abgedeckte Dächer, unterbrochene Bahnstrecken und mehrere teils schwer Verletzte: In Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland sind die Auswirkungen der schweren Gewitterfront zu spüren.
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