16. März 2024 / Allgemeines

Kampf mit Macheten: Streit im «Dong Xuan Center» eskaliert

Der asiatische Großmarkt «Dong Xuan Center» in Berlin ist immer wieder Schauplatz von Gewalt und Razzien. Bei einer Auseinandersetzung zweier Gruppen wurde mit Macheten und Messern gekämpft.

Das Eingangstor zum Dong Xuan Center.
von dpa

Sie gingen mit Macheten, Messern und Holzlatten aufeinander los: Im berühmt-berüchtigten asiatischen Großmarkt «Dong Xuan Center» im Osten Berlins wurden drei Männer bei einer Auseinandersetzung lebensbedrohlich verletzt. Die 35-, 36- und 37-Jährigen mussten notoperiert werden, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Danach waren sie außer Lebensgefahr. Ein weiterer Mann (36) erlitt «zahlreiche Schnittverletzungen» und musste ebenfalls in einem Krankenhaus behandelt werden. Zunächst hatte die Polizei von insgesamt fünf Verletzten gesprochen. Die Polizei ermittelte einen 36-Jährigen als Tatverdächtigen. Die Kriminalpolizei fahndet nach weiteren Tätern.

Den Angaben nach war eine mehrköpfige Gruppe auf eine weitere Gruppe auf dem Gelände des vietnamesischen Großmarktes zugegangen. Die beiden Gruppen gerieten in Streit und griffen sich gegenseitig an. Nach der Auseinandersetzung seien mehrere Menschen geflüchtet. Zum Grund des Streits hatte die Polizei keine Erkenntnisse, wie ein Polizeisprecher am Mittag sagte.

Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, Stephan Weh, äußerte sich zu dem Vorfall: «Dass das "Dong Xuan Center" nicht selten eine Rolle für international agierende Schleuserbanden und Menschenhändler spielt sowie als zentraler Drogen-Hotspot für die vietnamesische Community gilt, sollte mittlerweile auch jedem bekannt sein.»

Kleidung, Spielzeug und Elektronikartikel

Vergangenes Jahr war dort bereits ein 28-jähriger Mann niedergestochen und dabei schwer verletzt worden. Laut Bundeskriminalamt gilt Berlin an sich schon als «Dreh- und Angelpunkt» vietnamesischer Menschenhändler in Westeuropa - wobei das «Dong Xuan Center» von zentraler Bedeutung sei. 

So sollen dort den Angaben nach eingeschleuste Menschen die vermeintlichen Kosten für ihre Schleusung abarbeiten - dabei handele es sich oft um mehrere Tausend Euro. Sie arbeiten illegal in Nagel- und Massagesalons, in Restaurants der Fleisch- oder Schlachtindustrie sowie der Textil- und Reinigungsbranche. Es besteht auch der Verdacht auf Zwangsprostitution. Die Polizei führte dort in der Vergangenheit bereits Razzien durch.

Das «Dong Xuan Center» mit etwa 350 Geschäften besteht aus mehreren großen Hallen mit jeweils Dutzenden Läden, die vor allem von Vietnamesen betrieben und auch besucht werden. Neben Dienstleistungen werden dort vor allem Kleidung, Spielzeug und Elektronikartikel verkauft.


Bildnachweis: © Jörg Carstensen/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Gütersloh App? 

Meistgelesene Artikel

Polarlichter bringen Deutschlands Nachthimmel zum Leuchten
Allgemeines

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
Portugiesische Nationalmannschaft trainiert am 14. Juni im Heidewald-Stadion
Stadt Gütersloh

Knapp 6000 Fans dürfen sich über kostenlose Karten freuen – Ausgabe von maximal vier Tickets pro Person im Rahmen...

weiterlesen...
Subkultur in kommunaler Trägerschaft
Lokalnachrichten aus Gütersloh

Exklusiv-Interview mit Weberei-Chef Steffen Böning

weiterlesen...

Neueste Artikel

Wo ist Arian? - Suche nach vermisstem Jungen ohne Erfolg
Allgemeines

Fieberhaft haben die Einsatzkräfte wieder nach dem sechsjährigen Arian aus Niedersachsen gesucht - bis zum späten Donnerstagnachmittag. Wie geht es nun weiter?

weiterlesen...
Forscher ziehen seltenes Blauaugentäubchen von Hand auf
Allgemeines

Mehr als 70 Jahre lang gab es keine Spur vom Blauaugentäubchen. Die Vögel sind extrem gefährdet. Mit einer Aufzucht von Hand möchten Forscher zum Überleben der Art beitragen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Wo ist Arian? - Suche nach vermisstem Jungen ohne Erfolg
Allgemeines

Fieberhaft haben die Einsatzkräfte wieder nach dem sechsjährigen Arian aus Niedersachsen gesucht - bis zum späten Donnerstagnachmittag. Wie geht es nun weiter?

weiterlesen...
Forscher ziehen seltenes Blauaugentäubchen von Hand auf
Allgemeines

Mehr als 70 Jahre lang gab es keine Spur vom Blauaugentäubchen. Die Vögel sind extrem gefährdet. Mit einer Aufzucht von Hand möchten Forscher zum Überleben der Art beitragen.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner