30. November 2023 / Allgemeines

Klimawandel und Resistenzen behindern Kampf gegen Malaria

Die WHO sieht seit 2017 keine Fortschritte im Bemühen, Malaria zurückzudrängen, die Zahl der Todesfälle ist gestiegen. Was sind die Gründe für diese Entwicklung?

Anopheles-Mücken übertragen Malaria-Erreger.
von dpa

Die Zahl der weltweiten Malariafälle ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Seit 2017 gibt es keine Fortschritte im Bemühen, Malaria zurückzudrängen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Malaria-Bericht schreibt. 2022 waren es nach Schätzungen 249 Millionen Fälle, verglichen mit 233 Millionen im Jahr vor der Pandemie, 2019. Die Zahl der Todesfälle stieg von 576.000 auf 608.000. In den Pandemiejahren waren Schätzungen schwierig.

Nicht nur die Pandemie hat weitere Fortschritte behindert, berichtete die WHO. Auch der Klimwandel sei eine Herausforderung. Zum einen breiteten sich Mücken mit steigenden Temperaturen in Gebieten aus, etwa im Hochland in Afrika, wo sie bislang nicht vorkamen. Zum anderen böten Katastrophen wie Überschwemmungen mit anschließend stehendem Wasser neue Brutstätten. Gleichzeitig würden Vorsorgemaßnahmen schwieriger, wenn Zehntausende Menschen bei Naturkatastrophen vertrieben werden. Zudem könnten Lieferketten für Moskitonetze und Medikamente unterbrochen werden. Ein anderes Problem ist laut WHO, dass Moskitos gegen manche Insektenschutzmittel und Parasiten gegen Anti-Malaria-Medikamente resistent werden.

Rund 94 Prozent aller Fälle wurden 2022 in Afrika registriert. Den größten Zuwachs verzeichnete aber Pakistan. Dort stieg die Zahl von 500.000 im Jahr 2021 auf 2,6 Millionen Fälle. Schuld waren unter anderem die verheerenden Überschwemmungen im Sommer 2022, die neue Brutstätten für Moskitos boten. Die Zahl der Fälle sei fünfmal so hoch gewesen wie sonst in der Region zu der Zeit.

Vor 23 Jahren hatte die WHO Malaria den Kampf angesagt. Präventionsprogramme wie die Vernichtung von Brutstätten, aber vor allem mit Insektiziden behandelte Moskitonetze zum Schlafen verhinderten nach WHO-Schätzungen zwischen 2000 und 2022 rund 2,1 Milliarden Fälle und 11,7 Millionen Todesfälle.

Malaria ist eine Infektionskrankheit. Der Erreger wird von der Anopheles-Mücke übertragen. Er befällt die roten Blutkörperchen. Hauptsymptom ist Fieber. Die Krankheit ist heilbar, wenn sie sofort behandelt wird. Vor allem für kleine Kinder ist sie lebensgefährlich. Seit 2021 hat die WHO zwei Impfstoffe für Kleinkinder empfohlen, die die Todesrate bei Kleinkindern um mehr als zehn Prozent senken.


Bildnachweis: © James Gathany/CDC/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Gütersloh App? 

Meistgelesene Artikel

Polarlichter bringen Deutschlands Nachthimmel zum Leuchten
Allgemeines

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
Portugiesische Nationalmannschaft trainiert am 14. Juni im Heidewald-Stadion
Stadt Gütersloh

Knapp 6000 Fans dürfen sich über kostenlose Karten freuen – Ausgabe von maximal vier Tickets pro Person im Rahmen...

weiterlesen...
Subkultur in kommunaler Trägerschaft
Lokalnachrichten aus Gütersloh

Exklusiv-Interview mit Weberei-Chef Steffen Böning

weiterlesen...

Neueste Artikel

Mindestens vier Tote bei Unwettern in Texas
Allgemeines

Extreme Wetterphänomene in den USA häufen sich. Im Süden des Landes kamen mehrere Menschen bei Sturm und Regen ums Leben.

weiterlesen...
Unwetterwarnung der höchsten Stufe im Südwesten
Allgemeines

Es regnet heftig im Süden und Westen Deutschlands. Für einige Regionen hat der Deutsche Wetterdienst nun die höchste Unwetterwarnstufe ausgerufen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mindestens vier Tote bei Unwettern in Texas
Allgemeines

Extreme Wetterphänomene in den USA häufen sich. Im Süden des Landes kamen mehrere Menschen bei Sturm und Regen ums Leben.

weiterlesen...
Unwetterwarnung der höchsten Stufe im Südwesten
Allgemeines

Es regnet heftig im Süden und Westen Deutschlands. Für einige Regionen hat der Deutsche Wetterdienst nun die höchste Unwetterwarnstufe ausgerufen.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner