240 Liter Strafwein und 240 Liter Mineralwasser muss Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60) an das traditionelle Narrengericht in Stockach (Kreis Konstanz) zahlen. «Aber bitte nicht als Schorle», sagte der Fastnachts-Richter. Das närrische Gericht befand den SPD-Politiker in allen Anklagepunkten für schuldig. Ein Drittel der Strafe soll demnach Lauterbachs Amtsvorgänger Jens Spahn (CDU) finanzieren, der bei der Veranstaltung nicht dabei war. Außerdem verurteilte das Narrengericht den Mediziner Lauterbach dazu, im Sommer Schoko-Eis im örtlichen Krankenhaus zu verteilen und zehn neue Mitglieder für den Krankenhausförderverein zu gewinnen. Dem Minister war in der Verhandlung zuvor unter anderem Hochstapelei und Panikmache während der Corona-Pandemie vorgeworfen worden. In den abendlichen Talkshows sei er «Karlchen überall» gewesen. Er habe den Anschein der universellen Kompetenz erweckt: «von der Virologie bis zur Astrologie». Dabei sei er der «Master of Disaster». Der Beklagte plädierte für nicht schuldig. «Sie haben den Falschen erwischt», sagte Lauterbach. Er sei eine Unschuld vom Lande. «Das Einzige, was wir in der Ampel hochstapeln, sind ungelöste Probleme.» Aber dafür müsse nicht er angeklagt werden, «sondern der Oppositionsführer in der Regierung: Christian Lindner». Das mehr als 600 Jahre alte Stockacher Narrengericht gehört zu den Höhepunkten der schwäbisch-alemannischen Fastnacht im Südwesten. Auf der Anklagebank der Institution saßen bereits Franz Josef Strauß (CSU), Guido Westerwelle (FDP) und Angela Merkel (CDU).
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Lauterbach vor Stockacher Narrengericht
Das Narrengericht ist ein Höhepunkt der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Diesmal nimmt es sich den Bundesgesundheitsminister zur Brust - und die närrische Anklage hat es in sich.
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