Mehr als jeder Fünfte in Deutschland kann es sich nicht leisten, eine Woche im Jahr in den Urlaub zu fahren. 21,9 Prozent der Menschen in Deutschland hatten im Jahr 2022 nicht genug Geld für eine einwöchige Urlaubsreise, wie aus Eurostat-Daten hervorgeht. Die Linksfraktion hatte die Zahlen beim Statistischen Amt der Europäischen Union erfragt, zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) darüber berichtet. Besonders schwierig ist es demnach für Alleinstehende mit Kindern: Bei 42 Prozent der Alleinerziehenden reicht das Einkommen den Daten zufolge nicht für eine Woche Urlaub. Haushalte mit zwei Erwachsenen ohne abhängige Kinder können sich den Urlaub am ehesten leisten. Der Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch nannte die Zahlen einen «traurigen Befund». «Diese Zahlen zeigen, wie tief Deutschland sozial gespalten ist», sagte Bartsch dem RND. «Jede und jeder sollte die Möglichkeit haben, mindestens eine Woche im Jahr in den Urlaub fahren zu können.» Dafür brauche es höhere Löhne, auskömmliche Renten, eine konsequente Anti-Inflationspolitik und eine armutsfeste Kindergrundsicherung in Deutschland. Die Zahlen schwankten in den vergangenen Jahren recht stark. Im Vergleich zum Jahr 2021 gab es einen leichten Anstieg derer, die sich keinen Urlaub leisten können. Damals lag der Anteil bei 19,9 Prozent, es war also auch fast jeder Fünfte. Deutlich geringer war die Zahl in den Jahren 2017 (15,3 Prozent) bis 2019 (12,8 Prozent). Im Jahr 2011 konnte sich fast jeder Vierte (22,8 Prozent) keine einwöchige Urlaubsreise leisten.
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Mehr als jeder Fünfte ist zu arm für eine Woche Urlaub
Mal eine Woche wegfahren und ausspannen? Längst nicht jeder kann sich das leisten. Die Eurostat-Daten sprechen eine deutliche Sprache.
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