15. August 2023 / Allgemeines

Mindestens 35 Tote bei Tankstellenexplosion in Südrussland

Dagestan ist eine der ärmsten russischen Regionen. Dort fliegt in einer Kettenreaktion eine Tankstelle in die Luft. Es gibt Tote, Verletzte und Zerstörungen wie in einem Kriegsgebiet.

von dpa

Bei der verheerenden Explosion einer Tankstelle in der südrussischen Teilrepublik Dagestan sind nach Behördenangaben mindestens 35 Menschen getötet worden. Etwa 80 Menschen wurden bei dem Unfall am Rand der Hauptstadt Machatschkala verletzt, wie das russische Gesundheitsministerium mitteilte.

Videos in sozialen Netzwerken zeigten stundenlang lodernde Flammen, viele Gebäude im Umkreis wurden zerstört, so dass es aussah wie nach einem Bombentreffer. Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine oder auf einen anderen politischen Hintergrund gab es indes nicht. Das Staatliche Ermittlungskomitee in Russland ermittelte wegen eines mutmaßlichen Verstoßes gegen Sicherheitsbestimmungen.

In dem Dorf Nowokuli am Stadtrand von Machatschkala sei am Montagabend zunächst ein Feuer in einer Autowerkstatt ausgebrochen, die gegenüber der Tankstelle an einer breiten Durchgangsstraße liegt. Dort kam es nach Behördenerkenntnissen zu einer ersten Explosion. Dann sprangen die Flammen auf die Tankstelle über, auf der zwei Tanklaster explodierten. Der Strand des Kaspischen Meeres ist nur wenige Hundert Meter von der Unglücksstelle entfernt.

Kinder unter den Opfern

In den zerstörten Gebäuden suchten Rettungskräfte den ganzen Dienstag über nach Opfern. Mehrmals musste die Zahl der Toten nach oben korrigiert werden. Zu ihnen zählten nach Angaben des Gesundheitsministeriums auch drei Kinder. Unbestätigten Berichten nach soll ein Unternehmer in der Autowerkstatt bis zu 100 Tonnen des Düngemittels Ammoniumnitrat gelagert haben, das hochexplosiv ist.

Das muslimisch geprägte Dagestan im Nordkaukasus zählt zu den ärmsten Regionen in Russland. Deshalb sind dort besonders viele junge Männer für den Krieg gegen die Ukraine mobilisiert worden. Andererseits ist es einer der wenigen Orte, an denen es vergangenes Jahr kurzzeitig Proteste von Müttern gegen die Einberufung ihrer Söhne gab.


Bildnachweis: © Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service/AP/dpa
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