6. Oktober 2024 / Allgemeines

Imker: Gepanschter Billig-Honig bleibt ein Problem

Die EU will mehr Sicherheit bei der Herkunft und der Reinheit von Honig. Die Imker beobachten aber weiter eine große Verbrauchertäuschung. Oft werde das Naturprodukt mit Zucker gestreckt.

Verbraucherschützer raten zum Kauf von Honig aus deutscher Produktion.
von dpa

Gepanschter Honig mit zum Teil unklaren Herkunftsangaben bleibt nach Einschätzung des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbunds weiter ein großes Problem. Die Berufsvereinigung habe Proben von Honig aus deutschen Supermärkten im Labor untersuchen lassen, sagte Vizepräsident Bernhard Heuvel der «Bild»-Zeitung. Demnach waren 25 von 30 Proben mit billigem Zuckersirup gestreckt. 

«Die Fälschungen hinter den immer niedrigeren Verkaufspreisen sind so raffiniert, dass sie selbst im Labor kaum zu entlarven sind», sagte Heuvel. Jetzt wolle man den organisierten Honig-Fälschern das Handwerk legen. «Wir haben uns mit Importeuren und dem Lebensmittelhandel zusammengeschlossen, EU-Kommission, Verbraucherschutz, Polizei und Europol eingeschaltet». Weil die Ermittlungen andauerten, könnten die gepanschten Honig-Marken noch nicht veröffentlicht werden.

Künftig muss das Herkunftsland klar erkennbar sein

Das Problem ist länger bekannt, Verbraucherschützer raten zum Kauf von Honig aus deutscher Produktion. Allerdings deckt der heimische Honig nur rund 30 Prozent des deutschen Bedarfs ab. Der Rest wird importiert und stammt etwa aus China, der Türkei, der Ukraine oder Rumänien. 

Die Europäische Union hatte zu Jahresbeginn reagiert. So muss auf den Verpackungen künftig das Herkunftsland deutlich erkennbar angegeben werden. Bislang muss bei Honigmischungen nur angegeben werden, ob er aus der EU stammt oder nicht. Zudem muss künftig klar werden, wie groß der Anteil des Honigs aus den jeweiligen Ländern sei. Es gilt allerdings eine Übergangsfrist von rund zwei Jahren, bis die Vorgaben angewendet werden.

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hatte die bessere Herkunftsregelung als überfällig bezeichnet. Für den Kampf gegen «Honig-Schummel» reichten die Regeln aber nicht. Nach früheren Angaben des Umweltausschusses im EU-Parlament soll es auch mehr Grenzkontrollen geben, um gegen gefälschten Honig vorzugehen. Die EU-Kommission teilte dazu mit, sie wolle harmonisierte Analysemethoden einführen, um mit Zucker gestreckten Honig zu erkennen. 


Bildnachweis: © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Gütersloh App? 

Meistgelesene Artikel

„Wohin nach der Grundschule?“
Stadt Gütersloh

Veranstaltung für die Eltern der Kinder in den 4. Klassen.

weiterlesen...
Weltraum-Kurzausflug bei «Polaris Dawn» erfolgreich
Allgemeines

Die private Weltraum-Mission «Polaris Dawn» übersteht die heikelste Phase. Privat-Astronauten testen bei Miniausflügen ins All einen erstmals genutzten Raumanzug.

weiterlesen...
Obstbaumaktion für Gütersloher Bürgerinnen und Bürger
Stadt Gütersloh

Städtischer Fachbereich Umweltschutz verteilt 50 Obstbäume zum Sonderpreis.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Wiesn friedlich, fröhlich, sicher - 6,7 Millionen Gäste
Allgemeines

Zufriedene Gesichter zum Ende des Oktoberfests: Viele Besucher, gute Umsätze, trotzdem weniger Fälle für Polizei und Sanitäter.

weiterlesen...
Turbulentes Wetter mit viel Regen und Wind
Allgemeines

Nasses, aber mildes Herbstwetter breitet sich in der kommenden Woche in Deutschland aus. Am Donnerstag wird der erste Herbststurm erwartet.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Wiesn friedlich, fröhlich, sicher - 6,7 Millionen Gäste
Allgemeines

Zufriedene Gesichter zum Ende des Oktoberfests: Viele Besucher, gute Umsätze, trotzdem weniger Fälle für Polizei und Sanitäter.

weiterlesen...
Turbulentes Wetter mit viel Regen und Wind
Allgemeines

Nasses, aber mildes Herbstwetter breitet sich in der kommenden Woche in Deutschland aus. Am Donnerstag wird der erste Herbststurm erwartet.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner